Für die alten Hellenen war
Delphi der Nabel der Welt.
Die wichtigste
Maxime der griechischen Philosophie schmückte einst in goldenen
Lettern den
Apollon- Tempel von Delphi:
„Erkenne Dich selbst“.
Ein hohes Ideal geht vom Namen des bedeutungsvollsten Heiligtums der
Antike aus. Delphi galt den antiken Menschen vom 6. bis 4. Jh. v.
Chr. als Omphalos, der Nabel der Welt . Keine neue Siedlung
gründeten die alten Griechen, keine Kolonie wurde erobert oder ein
neuer Krieg angezettelt, keine Schlacht geschlagen, ohne zuvor im
Heiligtum des Apollon die Priesterin Pythia zu befragen und ihren
Orakelspruch entgegen zu nehmen. Und das „Erkenne Dich selbst“
zeugt von der frühesten menschlichen Bemühung, die Welt zu gestalten
und Kultur zu begründen. So geht der weise Spruch als Motto mit auf
den Weg zur Tempelstadt.
Wo aber mag der
Omphalos, der Nabel und Stein des Orakels gelegen haben?
Pythia, die Hohepriesterin soll dort in eine Erdspalte getaucht sein, sich
darin an Gasen berauscht und Lorbeerblätter gekaut haben, ehe sie in
Trance fiel und alsbald kryptische Orakelsprüche ausstieß.
Ihr zur Seite stehende Priester schrieben sie auf Steintäfelchen,
ordneten und deuteten sie,
solange bis göttliche Vernunft aus ihnen sprach
Viele typischen
Landschaften sind hier vertreten. Unter kahlen Felswänden ragen an
einem Stahlhang des Parnass-Gebirges die Säulen des Apollon- Tempels
in den Himmel. Unter dem vielen Höhenmetern überwindenden Heiligtums
hat sich der Bach Pleistos ein tiefes Tal geschaffen. |